Die RouteDie Route bei Google Maps anzeigen Montag, 02.04.2007Keine besonderen Vorkommnisse!!!! Die Weeze-Lüge: Weeze hat es nie gegeben! Alle anders lautenden Gerüchte sind nichts anderes als eine verbrecherische Hetzkampagne um unseren verdient tadellosen Ruf und unsere ehrenvollen Namen aufs böswilligste zu beschädigen! Arrgh...Bahn hat Verspätung und wir verpassen den Flug. Nächster Flug geht am 03.04. um 19:50 Uhr... Naja, verbringen den gesamten Tag damit, einen früheren Flug zu bekommen. Zu vertretbaren Preisen ein aussichtsloses Unterfangen. Die Bahn will für eine Fahrt bis nach Inverness an die 600€! Dagegen wäre der Lufthansa Luxusflug noch ein Schnäppchen. Mit knirschenden Zähnen warten wir auf den morgigen Tag und essen ein Eis.
Dienstag, 03.04.2007Der heutige Tag lief schon wesentlich besser. Es konnte aber auch nichts schief gehen; wir waren 3 Stunden zu früh in Köln, 2 Stunden zu früh in Frankfurt Hahn und ca 10 Stunden zu früh in Glasgow. Schottland, oder Glasgow, ist wirklich bemerkenswert. Während Volker und ich in den dicken Jacken frierend versuchen die Nacht rumzukriegen, laufen hier schottische Jugendliche in T-Shirts und die Mädels sogar in Minis herum. Die hätten unseren Jungs in Stalingrad zeigen können wie es geht. Der Tag stand aber auch unter einem guten Stern, denn zur Mittagsstunde sahen wir eine schmutzige Taube die in Erbrochenem herum pickte, etwas das ja bekannterweise eines der bestmöglichen Omen ist! Atie Mittwoch, 04.04.2007Der Tag beginnt ziemlich unspektakulär. Wir nehmen den Bus hoch nach Inverness. Die gleiche Strecke mit dem Zug zu fahren hätte uns annähernd das doppelte gekosted. Während der fast 4 stündigen Fahrt versuchen wir etwas Schlaf zu finden. Der Schlafentzug macht sich langsam bemerkbar. Dennoch gelingt dies nicht wirklich. Das Wach bleiben wird aber mit dem Eintauchen des Busses in die sich nun auftuenden Hügelketten der Highlands belohnt. Inverness dagegen ist ein wenig enttäuschend. Zwar hat die Stadt ihre schönen Ecken, aber vor allem die Randgebiete sind einfach nur hässlich zu nennen. Und im Gegensatz zu Glasgow sind die Mädchen hier nicht halb so freizügig gekleidet. Und das obwohl heute strahlender Sonnenschein herrscht. Wir beschließen also noch die letzten Einkäufe an Lebensmitteln und Gaskartuschen zu erledigen und dann so schnell wie möglich in die Wildniss zu verschwinden. Der Verkäufer aus dem Outdoor Shop verabschiedet und dann auch mit einem ziemlich flüssigen „Danke“ als er erfährt das wir auch Deutschland kommen. Wir stellen auch fest, das die Stadt geradezu mit survival-, camping-, und Trekkingshops gespickt ist. Beim Lebensmittelkauf machen sich folgende Erkenntnisse breit:
Es gibt gar keine Haggis-Fast-Food-Läden. Nachdem wir uns mit , vor
allem, aufkochbaren Freßzeug eingedeckt haben, nehmen wir den Zug in
die Einöde.
Donnerstag 05.04.2007Erwachen frierend. Es regnet. Im vergleich zu gestern hat sich das Wetter fast schon dramatisch verschlechtert. Haben kaum Schlaf gefunden, da wir immer wieder wegen der Kälte aufgewacht sind. Haben jetzt schon lange nicht mehr richtig geschlafen. Mit den Steif gewordenen Fingern schaffen wir es nur schwer das Zelt überhaupt abzubauen und unsere Sachen zu packen. Beschließen hier nur auf die schnelle ein wenig Weissbrot zu kauen und dann die Bothy zu erreichen.
Freitag, 06.04.2007Nach dem kräftezehrenden Aufstieg des Vortages beschließen wir heute einen ruhigeren Wandertag einzulegen und einfach nur die Landschaft zu genießen. Wir wählen eine Route, die uns zum frühen Abend zur „Bendronaig Lodge“ zurückbringen soll. Werden vom Regen überrascht, der uns aber kaum stören kann. Im laufe des Tages, die genaue Uhrzeit lässt sich kaum sagen, da wir beschlossen haben Markus Handy als einigen mitgebrachten Zeitmesser so selten wir möglich zu nutzen, erreichen wir „Loch Calavie“.
Samstag, 07.04.2007Wir werden wie immer früh wach. Honigbrote – wie immer Honigbrote. Nachdem wir in der Bothy aufgeräumt haben und noch einmal ausgiebig die dort vorhandene Toilette genutzt haben wird uns klar das wir gar nicht wissen wo die gesamte Notdurft eigentlich „hinschwimmt“. Da wir dieses Rätsel nicht lösen können, beschließen wir uns dem waschen des Geschirrs in dem dem Fluss, welcher direkt an der Hütte vorbei fließt, zu widmen. Immer noch nicht fähig, Entfernungen in Sicht oder auf der Karte richtig einzuschätzen, brechen wir auch bald auf da es auch ein schöner Tag zu werden scheint und es bereits auch schon angenehm warm ist. Von der Schönheit des Weges von gestern gefesselt bemerken wir gar nicht, dass wir eine kleine Strecke in die falsche Richtung gehen, nämlich in die aus der wir gestern gekommen sind. Unsere Karte war an der Stelle aber auch sehr irreführend gewesen. Das die Strecke nicht so anstrengend ist wie die letzten Tage bemerkt man schon alleine daran, das wir viel Zeit haben um uns über Hobbys zu unterhalten. Besonders die Geschichte über ein monatelang andauerndes „Armageddon“ Spiel, Nekis Schiffsreise um die halbe Welt zu den wilden des Südlandes, um den heldenhaften Kampf des betrogenen Michels gegen die verschworene Übermacht lässt die Kilometer nur so vorbei ziehen. Erreichen bereits gegen Mittag eine Hügelkuppe, von der aus wir den See, welche ganz in der nähe der Bothy liegt, die wir als Tagesziel erreichen wollten. Kommen wir schneller voran als geplant. Nach Markus müssen unsere Kräfte in den letzten Tagen ins maßlose gestiegen sein. Könnten Baumstämme werfen, gibt aber keine.... Beschließen stattdessen, den „Bidein a' Choire Sheasgaich“ zu besteigen, der seinen Schatten über unsere „Tagesziel-Bothy“ wirft. Ein einzigartiges Ziel treibt mich: Ein Foto mit seiner großen Liebe in inniger Umarmung mit mir, als Symbol unserer Verbundenheit auf der Spitze dieses Berges zu platzieren. Beflügelt von diesem Herzenswunsch müssen wir schnell bemerken das der massive Berg genauso schwer zu besteigen ist wie man es bereits optisch vermuten konnte. Unsere Gespräche werden daher auch sehr schnell wieder weniger. Nach etwa 90 Minuten stetigen Aufstiegs stehen wir vor einem besonders steinigen und steilen Stück. Teilweise auf allen vieren kriechen wir voran und erkämpfen uns Elle um Elle des Berges. Nur unser eiserner Wille zwingt die Muskeln in Ihre Schranken. Das schöne Wetter hilft enorm, doch bei der verdienten Mittagspause in einem Windstillen Schützengraben nahes des Gipfels kommen wir recht wortkarg an. Da man ja bekanntlich nicht viele Worte braucht um die Kamera zu bedienen, entstehen hier die testosterongeladensten Fotos, die jemals ein Objektiv in ehrerbetenes Staunen ersetzte. Überposing um den Berg ob der überwundenen Lebensgefahr zu verhöhnen, und gleichsam ihm für die nächste Etappe zu drohen. Erstmal gibt’s aber noch Wurst und Käse...und Osborne. Der Rest des Berges geht sich leichter. Irgendwann hat man einen Punkt erreicht, an dem jede Herausforderung nur umso mehr anstachelt. Fast nur noch blanker Fels. Das Panorama wird immer übermächtiger und versetzt einen in jene einzigartige Stimmung vollster Erhabenheit, die ein Gläubiger wohl mit Gottesnähe beschreiben würde. Markus sorgt dafür das sämtliches bisheriges Kartenmaterial als veraltet gelten kann, indem er den Gipfel um ca. ein halben Meter mit Geröll anhebt. Und ich, ich kann stolz mein Foto hier hinterlegen. Nachdem Volkers Angebetete unter 2-3 Kg Fels begraben wurde genießen wir noch ein wenig die einzigartige Aussicht. Um nicht wieder bis in die späte Nacht zu wandern müssen wir uns dann doch bald von unserem stoischem starren auf die Landschaft lösen und mit dem Abstieg beginnen. Auf halben Weg nach unten bemerken wir eine verfallene, alte Mauer. In dieser Höhe und so weit weg von der Zivilisation können wir uns keinen Reim darauf machen wozu sie wohl gut sein könnte und wer sie gebaut hat. Immer noch beflügelt von diesem einmaligen Erlebnis geht der Abstieg wie von selbst, und das obwohl wir 2 Tage zuvor gelernt haben das Bergab gehen mindestens genauso anstrengend sein kann wie dem Berg zu besteigen....zumindest müssen Normalsterbliche wohl so empfinden. Beim Abstieg finde ich die wohl einzige Blüte der Highlands: kümmerlich, violett, klein. Der Fund weckt mein Sammlerherz und ich schaue mich genauer um, während wir auf unser Nachtlager zumaschieren. Ausbeute: ein paar Zähne und der Kokon eines undefinierten Insektes. Dann der Blick nach hinten und Entsetzen in unseren Augen. Wenige Kilometer entfernt kommen sie über den Hügel marschiert: Engländer!!! Und sie nähern sich schnell! Wir nehmen die Beine in die Hand und versuchen die Bothy zu erreichen. Zuletzt müssen wir einen breiten Fluss auf abenteuerliche Weise überqueren, indem wir uns mit Steinen einen trockenen Pfad anlegen. Kurz vor unseren Verfolgern erreichen wir die Bothy nur um da dann zu bemerken, dass jene sich hier schon auf Dauer eingenistet haben. Geschehnisse des restlichen Tages:
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